LZ vom 03.05.2017: "Es stand zweimal Spitz auf Knopf"

  • "Es stand zweimal Spitz auf Knopf"

    Alexander Saponjic über die dramatischen Tage des EVL im Januar


    Hans Eller ist normalerweise nicht dafür bekannt, andere Personen in der Öffentlichkeit mit Lob zu überschütten. "Ned gschimpft is' globt gnua" lautet eher seine Devise. Am vergangenen Donnerstag machte er bei der Versammlung des EV Landshut jedoch davon eine Ausnahme: "Alexander Saponjic ist es zu verdanken, dass wir heute hier sind und dass es den EVL überhaupt noch gibt", sagte Eller, kurz bevor er zum neuen Präsidenten des Vereins gewählt wurde. Der so Gepriesene hielt sich zurück: Er ergriff nicht das Wort und nahm zwar bei den Protagonisten vorne Platz, hielt sich jedoch bescheiden am Rand. Doch auch ihm war die Erleichterung darüber, dass es mit dem großen niederbayerischen Traditionsverein weiter geht, deutlich anzumerken.

    Im Gespräch mit der LZ verdeutlichte Saponjic, wie dramatisch es in den Monaten Dezember und Januar tatsächlich um den EVL stand: "Es stand zweimal Spitz auf Knopf. Zunächst war es ungewiss, ob es zum notwendigen Schuldenschnitt kommen würde. Und im Januar stand der EVL ein zweites Mal kurz vor der Insolvenz, als bekannt wurde, wie groß das finanzielle Loch tatsächlich ist." Ganze Nächte habe man durchverhandelt, zweimal habe der fertige Insolvenzantrag schon auf dem Tisch gelegen. "Die Bereitschaft war unter den neuen Gesellschaftern nicht da, die Verbindlichkeiten der Alt-Gesellschafter zu übernehmen", sagt Saponjic, der zum neu gegründeten, fünfköpfigen Beirat gehört, der künftig eine Beraterfunktion einnehmen wird (die LZ berichtete). Über die genaue Summe schweigt sich Saponjic aus, doch laut LZ-Informationen handelt es sich um einen mittleren sechsstelligen Betrag.

    Wie kam es dann zur Wende zum Guten? "Das Umdenken setzte ein, als klar wurde, dass der EVL bei einer Insolvenz tatsächlich in der alleruntersten Liga - der Bezirksliga - hätte neu anfangen müssen", sagt Saponjic. Man habe die Statuten geprüft, mit dem Verband gesprochen, und feststellen müssen, dass es keine Chance auf eine Eingliederung in einer höheren Liga gegeben hätte. "Das hätte auch bedeutet, dass die hervorragende Nachwuchsarbeit des EVL, das Prunkstück des Vereins, weggebrochen wäre." Daraufhin hätten die neuen Gesellschafter in den sauren Apfel gebissen, und auch die Alt-Gesellschafter hätten sich finanziell beteiligt.

    Für Aufsehen sorgte bei der Versammlung am Donnerstag, dass mit Schatzmeister Maximilian Kaiser nur einer der drei ehemaligen Vorstände des EVL entlastet wurde. Den beiden früheren Vorsitzenden Helmut Barnerssoi und Robert Altinger wurde dies dagegen verweigert. Saponjic bemüht sich, die Angelegenheit nicht zu hoch zu hängen: "Maxi Kaiser hat nach den Rücktritten seiner beiden Kollegen sehr gut mit uns zusammengearbeitet und sich bemüht, für die notwendige Transparenz zu sorgen." Allerdings sei es immer noch nicht gelungen, diese komplett herzustellen. "Beispielsweise sind die Jahresabschlüsse für 2013, 2014 und 2015 verspätet eingegangen und konnten noch nicht geprüft werden. Das heißt, wir wissen es einfach noch nicht, ob da alles korrekt gelaufen ist." Deshalb habe man die Entlastung der beiden Ex-Vorstände noch nicht vornehmen können. "Sollte es aber keine Probleme geben, werden wir dies natürlich so schnell wie möglich nachholen." -bb-


    Aus der Landshuter Zeitung vom 03.05.2017

  • "Alt-Gesellschafter finanziell beteiligt"????? GröGaZ?????:prost:

  • Es heißt im Text "die Alt-Gesellschafter", der GröGaZ war nur ein einziger.

    Da es nach ihm auch Gesellschafter gab, nehme ich an, die sind gemeint.

    Der GröGaZ trägt sein "Geld" jetzt lieber nach Tölz...

  • Da sieht man mal, welch schweres Erbe das war und die meinen man müsste doch da mal Durchblick (gehabt) haben bzw. Versagen auch der Neuen andeuten oder fast Untätigkeit unterstellen, sollten darüber mal genau nachdenken. Das hat nichts mehr mit zu unrecht gefeierter Retter, beispielsweise in Bezug auf unseren aktuellen Geschäftsführer zu tun. Wir können wirklich froh und dankbar sein, dass es uns in der Form noch gibt. Ein dilettantischer Saustall, der da offenbar über Jahre von einigen angehäuft oder/und toleriert wurde.