Landshuter Zeitung vom 25.08.2010

  • Cannibals statten Marc Rancourt und Cody Thornton mit Jahresverträgen aus


    Dagegen wird Snetsinger ausgemustert - Fragezeichen hinter Mrazek-Zukunft


    Nach 180 Testminuten und intensiven Trainingseinheiten sind im Rahmen der Saisonvorbereitung der Landshut Cannibals für die anstehende Zweitligasaison drei weitere Personalentscheidungen gefallen. Demnach werden die Tryout-Kontrakte des kanadischen Sturmduos Marc Rancourt und Cody Thornton in feste Ein-Jahres-Verträge umgewandelt. Verteidiger Ed Snetsinger hat die Verantwortlichen am Gutenbergweg dagegen nicht überzeugt und muss seine Zelte in der Dreihelmenstadt wieder abbrechen.


    "Ed ist ein guter Spieler, aber wir denken, dass wir uns auf dieser Position noch verstärken können", erklärte LES-Geschäftsführer Bernd Truntschka. "Damit beginnt die Suche nach einem ausländischen Verteidiger jetzt natürlich von vorne. Aber wir brauchen einen erfahrenen Mann, der so einen jungen Spieler wie Raphael Wagner unterstützen kann", schreibt der Manager die "Fahndung" nach einem Defensivkünstler neu aus, setzt sich dabei allerdings zeitlich keinesfalls unter Druck. Schließlich hat man bei den Niederbayern aus den vergangenen Jahren schon Routine darin, auch kurz vor Saisonstart noch einen starken Verteidiger zu finden. "Wir brauchen einfach noch mehr Stabilität in der Defensive", fordert denn auch Trainer Tobi Abstreiter.


    Voll eingeschlagen hat dagegen das Duo Rancourt/Thornton, das in der neu formierten ersten Sturmreihe von Center Max Brandl unterstützt wird. "Das sind wirklich zwei Supertypen, auch abseits vom Eis. Es macht wirklich Spaß mit den beiden", freut sich Max Brandl. Ein dickes Fragezeichen rankt sich zudem noch um eine mögliche Verpflichtung von Frank Mrazek. "Wir haben jetzt das Signal bekommen, dass wir frühestens für den November eine Arbeitserlaubnis für ihn bekommen werden und müssen das jetzt mit ihm besprechen", schildert Truntschka das Szenario rund um den tschechischen Angreifer.


    Es gibt also noch einige Baustellen, ehe die Kannibalen mit dem ersten Punktspiel gegen Kaufbeuren am 17. September in die neue Saison starten. Dazu gehört auch der beachtliche Krankenstand: Zwar kehrte Peter Abstreiter nach seinen Schulterproblemen wieder ins Training zurück, dafür ist nun Ty Morris mit Adduktorenbeschwerden angeschlagen. Noch schlimmer erwischte es Kevin Kapstad, der sich im Test gegen Garmisch bei einem Stockschlag den Daumen brach. "Er wird sein Fitnessprogramm machen und dann hoffen wir, dass er zum Saisonsstart wieder dabei ist". sagte Truntschka. Kamil Toupal biss trotz Schambeinentzündung auf die Zähne und spielte am Sonntag durch. "Wir hoffen, dass die Beschwerden nicht schlimmer werden, aber Kamil ist da ja sehr verantwortungsbewusst", hofft Tobi Abstreiter, dass sein Kapitän bald wieder topfit ist.


    Bei den nächsten Tests am Freitag in Bad Tölz und am Sonntag im Stadion am Gutenbergweg gegen Regensburg soll die Truppe jetzt die nächsten Schritte machen. An der Besetzung seiner Reihen will der Coach dabei vorerst festhalten. "Ich will den Jungs die Gelegenheit geben, sich einzuspielen", setzt der Trainer darauf, dass die Akteure ihre Automatismen langsam verinnerlichen. Die Zeit des taktischen Feinschliffs hat somit begonnen. -mm-


    Aus der Landshuter Zeitung vom 25.08.2010