Wenn das Geld für öffentliche Bauvorhaben durchs Fenster durchfliegt landet es ja bei den beteiligten Baufirmen. Diese kaufen das benötigte Material bei anderen Firmen, haben Menschen beschäftigt und zahlen Steuern und Sozialabgaben (sollten sie zumindest). Also alles halb so wild mit der Verschwendung.
Der alte Mythos von der Wirtschaftsstimulation (eigentlich müsste man sagen: "Wirtschaftssimulation") durch die staatliche Gießkanne will einfach nicht aussterben...
Ich versuch mal in einfach Worten zu erläutern, warum das Quatsch ist, auch wenn es vermutlich nichts bringt.
Es ist die typische Geschichte "linke Tasche - rechte Tasche". Für die beteiligten Firmen ist das natürlich 'ne feine Sache. Volkswirtschaftlich gesehen (und genau das ist ja dein Argument) sind solche Projekte aber ein Verlustgeschäft.
Die Firmen versteuern den Gewinn zwar, keine Frage, aber die wurden ja bereits aus Steuergeldern bezahlt. Da kommt netto für den Steuersäckel nichts bei raus. Sogar weniger als nichts. Der Staat sagt der Firma quasi: Hier, liebe Firma hast du 2 Millionen Euro. Bitte überweise mir 500.000 zurück. Wo ist da der Gewinn für die Steuerkasse genau? Wo ist da die Entlastung für den Rest der Steuerzahler?
Genauso verhält es sich mit Sozialabgaben. Die Sozialabgaben werden aus Steuergeldern bezahlt. Linke Tasche - rechte Tasche. Da macht das eben schon einen Unterschied, ob ich eine halbe Million mehr zum Fenster raushaue.
Große staatliche Aufträge bringen rein gar nichts volkswirtschaftlich (auch wenn das immer wieder behauptet wird). Die bringen ausschließlich den beteiligten Firmen was, was natürlich Tür und Tor für Korruption öffnet und auch oft genug bei öffentlichen Projekten passiert. Und nur, um das zu verdeutlichen: Nein, ich werfe beim Stadionbau niemandem Korruption vor.