Alles anzeigenIch denke man muss die aktuelle Situation in drei Schwerpunkte aufteilen.
Sportliche Leistung
Insgesamt solider Tabellenplatz, wenn auch gefährlich trügerisch aufgrund Ausgeglichenheit der Liga.
In Referenz zum Etat meiner Meinung nach zu wenig Punkte und zudem, was als Fan oftmals Niederlagen entschuldigen lassen würde, keine spielerische Weiterentwicklung geschweige tolle umkämpfte Duelle.
Unsere deutschen Systemspieler funktionieren gut, unsere vermeintlichen „Unterschiedsspieler“ leider nicht.
Sportliche Leitung
Ich mache Heiko Vogler keinen Vorwurf, da schlichtweg das Werkzeug, das Know How, die Softskills und vor allem die Eigeneinschätzung fehlt. Es ist halt leider ein großer Unterschied zwischen Kinder- und Erwachseneneishockey, noch dazu im Profibereich.
Das auch dieser mit Kritik nicht umgehen kann bzw. in Selbstschutzmodus (abwertenden Kommentare gegenüber Fanszene) geht, ist nur ein weiterer Indiz der Überforderung. Auch die mangelnde Fähigkeit mit starken / „schwierigen“ Persönlichkeiten umzugehen, hier über Umwege Verbündete zu suchen, damit diese den Verein verlassen müssen, ist halt leider ein weiterer Faktor der Hilflosigkeit.
ABER:
Deshalb geht für mich hier die Kritik ganz klar in Richtung Organisation, dass so eine - ich meine das wirklich nicht böse oder abwertend, sondern schlichtweg aus der Brille eines Wirtschaftsunternehmens - „Fehlbesetzung“ mit einer langfristigen Vertragsverlängerung passiert ist.
Hier liegt ganz klar das Hauptproblem. Damit wäre auch die Überleitung schon zum nächsten Thema
Gesamtorganisation
Exkurs anhand Benchmark Straubing
Ich nehme - wenn auch nicht gerne gesehen - immer den für mich aktuellen Benchmark, die Straubing Tigers. Dort gibt es einen sportlicher Leiter Jason Dunham und einen Trainer Tom Pokel sowie Co-Trainer Rob Leask. Das sind 3 „fucking“ Profis, die höchste Fachkompetenz haben und neben einem sehr guten Netzwerk nach Nordamerika auch ein Scouting in Exzellenz betreiben. An oberster Stelle steht eine Gabi Sennebogen, welche zudem noch die Bereiche Marketing, Finanzen, uvm. führt.
Das ist eine Top-Organisation, eine klare Hierarchie, das sind Profis und vor allem, die haben alle Stallgeruch.
Wenn dort mal etwas im Argen ist, dann spricht dort die Sennebogen „herselfe“ ein Machtwort und dann ist Ruhe.
Ergebnis: Durch diese Form der klaren Führung und vor allem Kommunikation zu den Fans und Medien haben die sich über die Jahre zu einer der Top-Adressen im deutschen Eishockey gemausert - ob sportlich, finanziell oder rein in der Außendarstellung.
Vergleich zur Gesamtorganisation EV Landshut
- wenig Landshuter Eishockey DNA / kein Stallgeruch
- Notbesetzungen (Präsident, Trainer, Presse / Medien)
- wenig Kompetenz im sportlichen Sektor
- keine klare Hierarchie / Führungsstruktur / Organisation
Jedes mittelständische Unternehmen, wie der EV Landshut auch ist, geht über kurz oder lang mit dieser Organisation vor die Hunde.
Ich habe leider das Gefühl, dass die Personen, welche über Jahre den EV Landshut ungemein unterstützt und sehr viel Geld investiert haben, schlichtweg nicht mehr können / wollen, was ich auch verstehe, andernfalls kann ich mir diese Passivität nicht vorstellen.
Entschuldigt für den langen Beitrag.
Sehr gut analysiert.
Ich denke, was hier, am Beispiel Landshut, zu offensichtliche Problemen in der Struktur einer GmbH führt ist die Gesellschafterstruktur.
Primär Danke an alle Gesellschafter die sich das Abenteuer EVL mit ihrem Geld und Einsatz antun. Das ist nicht selbstverständlich.
Aber was ja nach dem Abenteuer Rainer Beck als Alleingesellschafter versucht wurde, die Gesellschaftsstruktur auf vielen Schultern zu verteilen, bringt in meinen Augen den Nachteil, dass zu viele mitreden wollen. Dafür gibt es ja in den letzten Jahren genug Beweise (Causa Kammerer usw.). Zu viele die nicht über die fachliche Kompetenz verfügen bzw. dadurch Unruhe rein bringen.
Dies ist im Fall Straubing mit einem eigentlich Alleingesellschafter natürlich deutlich einfacher. In unsrem Fall Beck ging das halt auch in die Hose.
Wie bei allem im Leben gibt es Vor- und Nachteile.
Wie gesagt ich bin dankbar für alle die sich Beteiligen und besonders ihre € in die Gesellschaft stecken.
Wie seht ihr das? Ist das ein Grundproblem unseres EVL?
Was wäre dagegen die beste Lösung?
Grüße